In Folge des ersten Corona-Lockdowns gründeten Shiva Prugger und Susanne Suchanek im August 2020 die BSÖ (Berufsvertretung Sexarbeit Österreich), welche die Interessen von Sexarbeiter*innen gegenüber Entscheidungsträger*innen in Österreich vertritt. Gleichzeitig stellt die BSÖ auch eine Anlaufstelle für Kolleg*innen aus der Sexbranche dar.
Da ich zum einen mit meinem Portal Callboy-Wien und zum anderen auch selbst in Österreich tätig bin, war es für mich nur logisch, daß ich die BSÖ bereits im September 2020 das erste Mal kontaktierte. Seit heute bin ich nun Mitglied dieser neuen Berufsvertretung und freue mich auf mein erstes Zoom-Meeting in genau einer Woche, mit meinen österreichischen Kolleg*innen.
Genauso wie der BesD in Deutschland setzt sich auch die BSÖ gegen ein Sexkaufverbot und gegen das schwedische Modell ein, denn in Österreich wird ebenfalls über diesen unsäglichen Unsinn gesprochen, unsere Kund*innen zu bestrafen, um Menschenhandel zum Zwecke der sexuellen Ausbeutung verhindern zu wollen. In diesem Zusammenhang empfehle ich einfach mal den Besuch und das aufmerksame Lesen der Seite www.nonordicmodel.com.
Außerdem fordert die BSÖ die legale Anerkennung von Sexarbeit als freies Gewerbe in Österreich, ist gegen Diskriminierung und Stigmatisierung von Sexarbeiter*innen, beispielsweise bei der Wohnungs- und Lokalsuche, bei Banken und Versicherungen sowie im Gesundheitswesen, und möchte sich bei der Ausarbeitung von Gesetzen und Strategien, die die Arbeitsrealität von Sexarbeiter*innen betreffen, aktiv einbringen und mitentscheiden können. Es geht also auch hier um legale Sexarbeit, die sich nach den gegebenen Gesetzen richtet, gesellschaftliche und politische Akzeptanz sowie die Forderung nach Gesprächsbereitschaft von Entscheidungsträger*innen.
In Zukunft machen wir es Österreich schwerer, uns Sexarbeiter*innen zu ignorieren.